Auf Klassenfahrt nach München

Das Münchener Kindl als Wahrzeichen entwickelte sich im Laufe der Jahre aus dem Mönch im Stadtwappen. Daher kommt auch der Name einer der beliebtesten Städte der Bundesrepublik: „apud Munichen“ bedeutet „bei den Mönchen“. Die drittgrößte deutsche Stadt vereint Tradition und Innovation. Ist das das Geheimnis ihres Erfolges? Die Perle an der Isar fasziniert und lässt nicht so schnell los. Denn an jeder Ecke werden bayrische Gemütlichkeit, leckere Schmankerl und viel spannende Geschichte geboten. Zugleich ziehen zahlreiche Messen und Kongresse viele Geschäftsleute und Wissenschaftler in die Stadt.

Unterwegs in München: Die Altstadt entdecken

Am Besten startet man eine Tour durch die Altstadt am zentral gelegenen Karlsplatz oder Stachus. Durch das Karlstor folgt man der Kaufingerstraße und findet zum Einkaufen an jeder Ecke neue Inspiration. Auf der linken Seite streift man die 500 Jahre alte, gotische Frauenkirche mit ihren Doppeltürmen, die bekannteste Kirche und Wahrzeichen der Stadt. Ein Besuch des Innenraumes und des Turmes per Lift lohnt sich immer. Bei gutem Wetter kann man von dort oben die Alpen erspähen. Am Ende der Einkaufsmeile liegen der Marienplatz und das Alte Rathaus mit seinem bezaubernden Glockenspiel. Den Platz in Richtung Norden verlassend, erreicht man den Odeonsplatz auf dem zwei übergroße Löwen die Feldherrenhalle bewachen. Nur wenige Schritte weiter gelangt man in den aufwendig gestalteten Hofgarten der Residenz. Der Komplex des Stadtschlosses der bayrischen Kurfürsten beherbergt 100 zu besichtigende Räume und Festsäle. Zudem sind hier im Residenzmuseum bedeutende Sammlungen wie die Schatz- und Reliquienkammer, die Silberkammern, die Porzellankammern, die Staatliche Münzsammlung, die Staatliche Sammlung Ägyptischer Kunst sowie das Miniaturenkabinett untergebracht. Nur wenige Schritte trennen den Münchengast jetzt noch von einer verdienten Pause. Der Englische Garten ist die grüne Lunge der Stadt und größer als der Londoner „Hyde-Park“ oder der New Yorker „Central Park“. Unweit der Residenz finden junge und alte Einheimische, Zugezogene und Besucher in der größten innerstädtischen Parkanlage der Welt Entspannung auf der grünen Wiese oder in den Biergärten am Chinesischen Turm und im Seehaus. Im 18. Jahrhundert wurde der „Garten“ als Militärpark und zugleich als Volkspark unter dem damaligen Kriegsminister geplant und umgesetzt. Am Eisbach, dem stärksten Bach der Anlage, verbringen sogar Surfer ihre Freizeit.

Unterwegs in Sachen Technik und Wissenschaft: Hightech-Standort München

Der erfolgreichste Museumsbetrieb der Stadt ist ohne Zweifel das Deutsche Museum. Über eine Million Besucher kommen jährlich, um die rund 18,000 Objekte aus Technik und Naturwissenschaft zu entdecken. Höhepunkte des Hauses sind unter Anderem das modernste Planetarium der Welt, der detailgetreue Nachbau eines Bergwerkes oder der faradaysche Käfig. Bei so einer großen Auswahl an Ausstellungen von A wie Agrar- und Lebensmitteltechnik bis Z wie Zeitmessung ist es ratsam, sich bereits bei der Planung des Besuchs Schwerpunkte zu setzen. Spannende Forscher- und Erfinderpfade zu den Themen Kommunikation, Antriebe und Verkehr geben besondere Einblicke in die faszinierende Welt der Technik.

Tipp für Schulklassen: Das Museum bietet zahlreiche Vermittlungsprogramme für Gruppen an. Führungen oder Vorträge besuchen, selbst forschen im DNA-Besucherlabor, Videokonferenzschaltung ins Labor der TU-Forscher, das Alles kann man in diesem renommierten Haus erleben. Wer sich seinen eigenen Weg erschließen möchte, dem stehen mit dem vielfältigen Vorbereitungs- und Begleitmaterial aus dem Downloadbereich des Museums alle Wege offen.

1972 wurden die Olympischen Spiele in der bayrischen Landeshauptstadt ausgetragen. Aus diesem Zweck wurden im Norden der Stadt, eingebettet in einen Park, ein Stadion und eine Vielzahl von Sportanlagen wie eine Tennisanlage, eine Schwimm- sowie eine Eislaufhalle errichtet. Architektonisch von großer Relevanz ist das riesige gläserne Zeltdach des Stadionbaus von Frei Otto, das allein von Stahlmasten und Stahlseilen gehalten wird. Vom Olympiaberg aus, der übrigens mit Trümmern aus dem Zweiten Weltkrieg aufgeschüttet wurde, hat man einen besonderen Blick auf die Stadt und den Olympiapark. Wer noch höher hinaus will, lässt sich im 290 m hohen Olympiaturm bei klarem Wetter auf 190 m die atemberaubende Sicht auf die in rund 75 km Luftlinie entfernten Alpen nicht entgehen. Unweit des Sportparks lässt sich die BMW-Welt gut zu Fuß erreichen. Die Ausstellung gibt einen Überblick über alle Fahrzeuge, die seit Gründung der Bayrischen Motorenwerke produziert wurden. Bestaunen können interessierte Gruppen im Rahmen von Führungen nicht nur den besonderen Bau oder das Design-Atelier, sondern auch die Produktion im Werk direkt nebenan.

Tipp: Eine Voranmeldung für Schulklassen ist dringend zu empfehlen.

Nur wenige Stationen mit der U-Bahn entfernt, liegt die Allianz-Arena, das neue Heimstadion der Münchener Fußballvereine FC Bayern München und 1860 München. Der 2005 fertiggestellte Bau ist ein architektonisches Wunderwerk, kann es doch auf Knopfdruck die (Vereins-)Farbe wechseln. Die besondere Außenmembran macht dies möglich. Fast 70.000 Fans finden bei den populären Heimspielen ihrer Heimatvereine Platz. Das Stadion können Gruppen im Rahmen einer geführten Tour ebenfalls besichtigen.

Unterwegs in München: Grünes außerhalb des Zentrums

In einer herrlich weitläufigen Parkanlage, dessen Baumbestand unter Naturschutz steht, liegt das Schloss Nymphenburg. Als Sommerresidenz für die bayrischen Kurfürsten und Könige im barocken Stil erbaut, dient es heute als Veranstaltungsort und Museum zugleich. Der Nordflügel beherbergt das Naturkundemuseum „Mensch und Natur“. Hier sind Schulklassen immer willkommen und erhalten als Gastgeschenk sogar freien Eintritt. Ein buntes Programm mit Begleitmaterial zum Herunterladen vermittelt zeitgemäßes Wissen zur Geschichte unseres Planeten und seiner Bewohner, der Vielfalt dieser Organismen sowie dem Menschen als Teil und Gestalter der Natur. Die Besucher können während des Besuchs in der Ausstellung und der Museumswerkstatt selbst aktiv werden. Im Südflügel ist die große Wagen-, Schlitten- und Porzellansammlung des Marstallmuseums untergebracht. Auch die prunkvollen Säle, Hallen und Zimmer sind zu besichtigen und geben einen einmaligen Einblick in das Leben der bajuwarischen Herrscher. Die Parkanlage des Schlosses ist durchzogen von zahlreichen Kanälen. Ein Rundgang offenbart die Amalienburg, die Pagodenburg, die Magdalenenklause oder die Badenburg mit dem ersten nachantiken Hallenbad Europas. Gleich in der Nachbarschaft befindet sich der Königliche Hirschgarten, ein besonders für Einheimische beliebtes Ausflugsziel. 1780 als Tiergarten angelegt, beherbergt das Areal neben dem größten Biergarten Münchens ein Gehege für Dammwild. Die Oase im Herzen Münchens bietet Erholung und regionale Gaumenfreuden zugleich.

Tipp für Zugereiste: In jedem offenen Biergarten dürfen Gäste ihre eigene Brotzeit mitbringen. Die Getränke werden jedoch an der Theke geordert.

Unterwegs in München:
Vergangenheitsbewältigung in der KZ-Gedenkstätte Dachau

Als dunkelster Teil der deutschen Geschichte ist wohl die Zeit des Nationalsozialismus und die Zeit der Judenverfolgung und –Vernichtung zu bezeichnen. Die KZ-Gedenkstätte in Dachau im Münchener Nordwesten bietet die Möglichkeit, einen solchen Ort des Schreckens unter fachkundiger Anleitung zu besichtigen. In 13 Abteilungen wird die Geschichte des Konzentrationslagers Dachau chronologisch und wissenschaftlich fundiert dargestellt. Auf dem Gelände der Gedenkstätte können Besucher den „Weg der Häftlinge“ im Lager nachvollziehen. Auch die Geschichte der Befreiung des KZs durch US-amerikanische Truppen wird hier erzählt.
Tipp: Die Bildungsabteilung der Institution bietet für Gruppen nach Voranmeldung einen ca. 2,5-stündigen geführten Rundgang sowie Vorträge zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten an.

Unterwegs in München: Bayrische Lebensart

Kulinarische Spezialitäten aus der Region findet man auf dem Viktualienmarkt direkt am Marienplatz. Hier werden alle typischen bekannten und unbekannten Speisen der Weißwurstmetropole feil geboten. In einzigartiger Atmosphäre kann man alle erdenklichen Lebensmittel, die „Viktualien“, erstehen. Von Backwaren über exotisches Obst und Gemüse, Wurst, Fleisch- und Fischwaren. Das Zentrum des Marktes bildet selbstverständlich ein Biergarten. Die sieben über den gesamten Platz verteilten Brunnen zeugen noch heute davon, dass auf dem Areal in früheren Zeiten zwei der rund 90 Bäche, die das gesamte Stadtgebiet durchzogen, zusammenflossen.

Ein Besuch der Theresienwiese, über der die Bavaria thront, lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Das Frühlingsfest lädt mit den ersten Sonnenstrahlen zum Feiern ein. Im Herbst belebt das größte Volksfest Europas den Festplatz: Das Oktoberfest oder die „Wiesn“. Besucher können zwei Wochen lang in den 14 großen und 21 kleinen Festzelten einkehren. Auch die zahlreichen bunt gemischten Fahrgeschäfte laden zu einer aufrührenden Tour in luftiger Höhe ein. Und in den kalten Wintermonaten vor Jahresende kann man es sich auf dem Tollwood-Festival drinnen wie draußen gemütlich machen.

Das bekannteste Wirtshaus der Stadt ist wohl das Hofbräuhaus am Platzl mitten in der Altstadt. Mit seiner über 400-jährigen Tradition ist es Anlaufpunkt für Münchener und Gäste aus aller Welt, wenn es darum geht, bayrische Gemütlichkeit und Lebensart zu erleben. 40.000 Liter Bier werden hier an einem guten Samstag ausgeschenkt. Auch der Augustiner Keller in der Arnulfstraße bietet urige bayrische Gastlichkeit. Ob bei gutem Wetter im Biergarten oder bei Regen im Keller des Wirtshauses, hier bleibt kein Wunsch offen, wenn es um traditionelle Münchener Gastfreundschaft geht.

Unterwegs im Umland: Auf den Spuren des Märchenkönigs

Ein Ausflug in die Welt des Alpenvorlandes lohnt sich besonders, wenn man über Füssen und Hohenschwangau das berühmteste Schloss König Ludwigs II. von Bayern im Allgäu besichtigt. Das jährlich von über einer Million Besuchern beehrte Schloss Neuschwanstein ist einzigartiges Beispiel des Historismus. Als Idealbild einer mittelalterlichen Burg, 1869 nach den Plänen des Märchenkönigs errichtet, wurde das Gebäude bis heute nicht fertiggestellt. Zu besichtigen ist es dennoch. Im Inneren warten einzigartige Zeugnisse des romantischen Eklektizismus, der sich durch einen Mix unterschiedlicher Stilrichtungen auszeichnet. Der Bauherr selbst hat nur wenige Monate in seinem Lieblingsbau verbracht. Er verstarb auf mysteriöse Weise im Starnberger See vor der Fertigstellung des Großprojektes.

Tipp: Nachdem man die Karten im Besucherzentrum entgegengenommen und seine Einlasszeit erhalten hat, macht man sich zu Fuß, mit dem Bus oder der Kutsche an den Aufstieg. Den schönsten Blick auf die bekannteste Sehenswürdigkeit Deutschlands hat man während des Aufstieges von der Marienbrücke aus auf das einzigartige Bauwerk.

Übernachtungen

Für Schulklassen bieten sich ganz unterschiedliche Übernachtungsmöglichkeiten. Wir von klaju suchen Ihnen gerne eine passende Unterkunft heraus. Geben Sie bei Ihrer Anfrage oder Buchung einfach an, welches Budget sie zur Verfügung haben, wie wichtig Ihnen die Originalität Ihrer Unterkunft ist und ob Sie spezielle Wünsche für die Verpflegung haben.